1914-11-30-DE-003
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Quelle: DE/PA-AA/R 20173
Zentraljournal: 1914-A-32905
Erste Internetveröffentlichung: 2012 April
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1911.01-1915.05
Praesentatsdatum: 12/01/1914 a.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 272
Zustand: A
Letzte Änderung: 06/17/2017


Der Gesandt in Sofia (Michahelles) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht



Nr. 272.

Sofia, den 30 November 1914.

Antwort auf Telegramm Nr. 523 {A 32507}.

Ich habe den Ministerpräsidenten heute auf die Gefahr hingewiesen, die ein Seetransport des Kriegsmaterials nach Dedeagatsch laufen würde; er antwortete, der türkische Gesandte habe schon entsprechende Vorstellungen erhoben und erklärt türkische Munition dürfe dem Risiko nicht ausgesetzt werden. Den Seeweg von Italien zu nehmen sei eine Idee des Kriegsministers gewesen; er sehe aber ein, daß dieser Weg gefährlich wäre und wolle daher bei dem Transport auf der Donau bleiben. Die beiden in Widdin liegenden Dampfer sollten deshalb in den nächsten Tagen probeweise nach Orsowa gehen, dort eine geringe Ladung nehmen und nach Widdin zurückfahren, um auszuprobieren, ob die Serben einen Angriff wagen.

Der Vertrag zwischen Bulgarien und Egypten, abgeschlossen in Kairo am 28. Oktober d.J. ist ein allgemeiner Meistbegünstigungvertrag für Handel und Schiffahrt; er wird erst gedruckt, um an die Kammern zu gehen und wird dann eingereicht. Irgend ein Anzeichen, das auf Änderung der Politik der Regierung deuten könnte, ist weder meinem österreichischen Kollegen noch mir bekannt geworden.


[Michahelles]


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