Vox populi beginnt Parole auszugeben, daß Hellenismus nicht bei Seite stehen könne, wenn sich Schicksal Konstantinopels entscheide.
König hiervon besonders stark beeindruckt, während Venizelos zunächst noch verhältnismäßige Gelassenheit zur Schau trägt und sich - um sich sämtliche Hintertüren offen zu halten - nur ziemlich pythisch zur Lage äußert.
Bei Unterredung heute nachmittag fragte ich Venizelos zunächst, woher er denn die Gewißheit habe, daß Triple-Entente Konstantinopel auch tatsächlich nehmen würde, und ob er denn wirklich glaube, daß Entente in diesem Falle besonders wertvolles Beutestück für Griechenland reservieren, ihm womöglich Konstantinopel selber darbieten würde? Ich erinnerte auch an die angeblich so gefährlichen Bulgaren, die doch zum Gegenstoß gegen Griechenland geradezu eingeladen würden, wenn dieses sich an einem Vormarsch auf Konstantinopel durch Thracien beteiligte.
Herr Venizelos glaubte versichern zu können, daß „kein vernünftiger Mensch“ in Griechenland an dergleichen Abenteuer denke, allerdings stets mit dem Zusatz, daß nicht vorauszusehen sei, welche Forderungen unstreitig erregte Volksmeinung stellen könnte.
Auf meinen Einwand, daß er doch imstande sein müßte, die öffentliche Meinung in verständigen Bahnen zu halten, antwortete er - sehr viel sagend - daß gewisse Strömungen stärker seien, als der Einzelwille des Individuums.
Bezüglich der an unsere und die Wiener Adresse gerichteten Königlichen Wünsche äußert Venizelos, daß deren Erfüllung Festhalten an neutraler Politik wesentlich erleichtern und auch Eindruck auf hiesige öffentliche Meinung nicht verfehlen würde.