Seiner Majestät dem Könige Athen.
Lieber Tino. Ich höre, daß die Angriffe der Ententemächte auf die Dardanellen Nervosität in Griechenland auslösen. Ich möchte meinen, daß sie ein ungemein deutlicher Hinweis darauf sind, in welcher Richtung Griechenlands wohlverstandene Interessen liegen, wenn daran überhaupt Zweifel bestehen können. Es sollte nicht schwer sein bei einigem guten Willen die öffentliche Meinung dort zu überzeugen, daß Griechenland nur ein Türkisches Constantinopel brauchen kann. Nun sind aber die Fachmänner darin einig, daß die Türken aller Wahrscheinlichkeit nach die Dardanellen halten können, wenn Griechenland den Angreifern seine mittelbare oder unmittelbare Hilfe versagt. Jedenfalls warne ich Dich dringend im Interesse Deines Landes und Deines eigenen Glückes welches ja das meiner Schwester ist, Dich nicht in Abenteuer fortreißen zu lassen deren unübersehbarer Verlauf Deinem Lande die im vorigen Kriege gelegten Fundamente zu einer glücklichen Zukunft und Dir den Thron kosten könnten.
Die Zusicherungen, die Du als wünschenswert bezeichnet hast, um an der [vom AA gestrichen: bisher beobachteten] Neutralität festhalten zu können sind, wie Du inzwischen erfahren haben wirst, unsererseits erteilt worden.
Wilhelm“