Über die Kämpfe bei Zeitun meldet Konsul Rößler unter dem 31. v.Mts., daß es sich dabei um ein isoliertes Kloster handelte, in dem armenische Fahnenflüchtige sich aufhielten. Das Kloster wurde umzingelt, die Armenier aber brachen durch und flüchteten, etwa 150 Mann stark, in die Berge; einige von ihnen fielen, andere wurden verwundet oder gefangen genommen. Das Kloster wurde mit Artillerie zusammengeschossen.
Kämpfe gegen die Stadt Zeitun selber scheinen nicht bevorzustehen.
Auf die von den Behörden erlassene Aufforderung haben sich in Zeitun 125 und in Marasch 450 Dienstpflichtige gestellt, die sich bisher der Dienstpflicht entzogen hatten.
In Marasch selber ist ein Kriegsgericht eingesetzt und der Belagerungszustand verhängt worden. Es haben Haussuchungen nach Waffen stattgefunden, namentlich bei den Christen, und das Verlassen der Häuser nach Sonnenuntergang ist verboten. Doch hat sich die Aufregung gelegt.
In einem weiteren Telegramm vom 1. d.Mts. fügt Konsul Rößler hinzu, daß Djemal Pascha habe bekannt machen lassen: jeder Mohammedaner, der einen Armenier angreife, werde vor das Kriegsgericht gestellt werden; niemand habe sich in die Regierungsangelegenheiten zu mischen.