"Major von Mikusch von Mossul zurückgekehrt berichtet folgendes:
Zwischen Nisibin und Tell Ermen haben Ersatztruppen (entlassene Sträflinge) einschliesslich ihres Offiziers freudestrahlend von Massacres erzählt und ein niedergemetzeltes armenisches Dorf vollständig ausgeraubt.
In Djarabulus sind vielfach zusammengebundene Leichen den Euphrat abwärts getrieben."
Zu letzterem gehört unter anderem auch das Vilajet Diarbekir, in dem die Armenier besonders grausam verfolgt werden sollen. Das Kriegsgericht von Diarbekir führt augenblicklich eine Untersuchung gegen eine Anzahl Führer des Daschnakistenbundes wegen hochverräterischer Umtriebe; man nimmt an, dass sämtliche Angeschuldigte, darunter auch solche, die früher in engen Beziehungen zum jungtürkischen Komitee "Einheit und Fortschritt" standen, zum Tode verurteilt werden. Ueber die sonstigen Vorgänge dort ist hier nichts näheres in Erfahrung zu bringen. Der armenische Bischof (Murachasta) von Diarbekir soll aus Verzweiflung Selbstmord begangen haben.
Aus Erzerum telegraphiert Herr von Scheubner unter dem 8. d.Mts., dass nach neueren Nachrichten aus Baiburt, Erzindjan und Terschan die Armeniermassacres dort wieder begonnen haben. Er ist der Ansicht, dass diese Greuel durch das Komitee, dessen Mitglieder dort als Nebenregierung eine verhängnisvolle Rolle spielen, unter Konnivenz der Behörden gefördert werden.