Der König war in nervöser Stimmung, offenbar bedrückt durch die Schwere der bevorstehenden Aufgabe. Außerdem macht die ausgedehnte Propaganda der Entente einen tiefen Eindruck auf Seine Majestät insbesondere die agitatorische Tätigkeit des russischen Militärattachés in den Kasernen der Hauptstadt. Der Umstand ferner, daß König Konstantin auf ein herzlich und warm gehaltenes Telegramm eher kühl geantwortet hat, beunruhigt den König ebenfalls. Die Haltung Rumäniens flößte auch Sorge ein. Ich beruhigte Seine Majestät unter Hinweis auf die in Konstantinopel gemachten Erfahrungen wo mit dem ersten Schuß und der Abreise der Ententevertreter völlige Beruhigung der Bevölkerung eingetreten war.
Der König würde dankbar sein, wenn er als unser Bundesgenosse über wichtige politische Vorgänge allgemeiner Art, soweit sie nicht in die Presse gelangen, vertraulich informiert würde.
Ich empfehle, Seine Majestät auch weiterhin über die militärische Lage in Frankreich zu beruhigen, nachdem von der hiesigen französischen Vertretung sensationelle Nachrichten über deutsche Niederlagen im Lande verbreitet werden.
Der Kronprinz, der mich heute empfing, sah die Lage mit größerem Gleichmut an und ich bestärkte ihn darin, dem Pessimismus seines Vaters entgegenzuwirken.
Radoslawoff sieht den kommenden Ereignissen mit absoluter Zuversicht entgegen und identifiziert das Schicksal Bulgariens mit demjenigen des Deutschen Reiches.
Ich reise schon heute nach Konstantinopel weiter, wo der König meine baldige Anwesenheit wünscht.