Eine deutsche Missionarin Magdalene Didszun (litauischer Name) aus Hadjin (Bezirk Adana) hat unter dem 6. September einen Brief an mich gerichtet und ihn einem verbannten Armenier zur Befoerderung uebergeben der am 28. Oktober hier eingetroffen ist. Der Brief enthaelt unter anderem als Anlage Abschrift einiger Depeschen an das Konsulat Adana, an die Kaiserliche Botschaft und an das Kriegsministerium, die ich in franzoesischer Uebersetzung zur geneigten Kenntnisnahme hier beizufuegen mich beehre.
Die Depeschen sind offenbar von der Zensur unterdrueckt worden.
(1)
(En date du 25. Mai, copie du reçu donné par le bureau de télégraphe au nom de Miss Ditson.)
Dépêche du 15 Août 1331 (18. August 1915)
Malgré qu’il n’a été constaté des habitants non musulmans de Hadjine que dévouement et obéissance, des 2947 familles souscrites aux registres du gouvernement, plus que deux milles ont été exilées. En déduisant avec ce nombre celui des familles déjà sorties, on constate qu’il ne reste à Hadjine que presque deux cent familles inoffensives à tout point de vue dont la plupart sont des protestants et la totalité veuves et orphelins. Je puis me porter garante de chacun de ces restants et je ne doute pas que vous conviendriez qu’il serait incompatible avec les sentiments humains et la justice du gouvernement d’exiler encore ces pauvres gens.
Aujourd’hui même 60 familles ont été émigrées et on avise l’envoi d’autres encore. C’est au nom de l’Allemagne resté jusqu’à maintenant sans tache que je sollicite les ordres formels afin qu’il soit mis fin à cette inutile injustice.
Dépêche du 21. Août 1331 (3. Sept. 1915)
Ambassade d’Allemagne
[Eigene Übersetzung]
(Kopie des Bestätigungsscheins des Telegraphenamts vom 25. Mai)
Telegramm vom 15. August 1331 (18. August 1915)
Obgleich bei den 2947 im Regierungsregister angegebenen nicht-muslimischen Familien von Hadjin Staatstreue und Folgsamkeit festgestellt worden ist, sind mehr als zwei Tausend von ihnen ausgewiesen worden. Berücksichtigt man bei dieser Zahl die bereits fortgeschickten Familien, so bleiben in Hadjin noch etwa 200 in jeder Beziehung unschuldige Familien, die meisten von ihnen Protestanten und alle nur Witwen und Waisen. Ich kann für jeden der Verbliebenen einstehen und zweifle nicht daran, daß Sie mit mir darin übereinstimmen, daß es mit menschlichen Gefühlen und der Gerechtigkeit der Regierung nicht zu vereinbaren ist, diese armen Menschen noch zu verschicken.
Heute sind wieder 60 Familien verschickt worden und man kündigt die Entsendung weiterer an. Im Namen Deutschlands, das bisher ohne Flecken ist, suche ich um formelle Befehle nach, daß diese unnötige Ungerechtigkeit beendet wird.
Nachricht vom 21. August 1331 (3. September 1915)
An die deutsche Botschaft