Die Hoffnung auf eine günstige Lösung, d.h. die Möglichkeit, daß der König seine Neutralitätspolitik fortsetzt, scheint nur dann gegeben, wenn die pessimistische Beurteilung der Armeestimmung nicht richtig oder wenigstens übertrieben ist, oder wenn es gelingt, die Grenzüberschreitung der Bulgaren solange hintanzuhalten, bis unsere Truppen auch in größerer Anzahl da sind oder bis die bulgarisch-griechischen Verhandlungen ein Ergebnis gezeitigt haben, dessen Veröffentlichung dem König ermöglichen würde, die Bulgaren ins Land zu lassen, ohne daß die befürchteten Gefahren entstehen. Zu diesem Zwecke wird der General von Falkenhayn noch heute Nacht dringend an Jekow drahten, daß kein vorzeitiges Überschreiten der Grenze stattfindet. Er wird außerdem an Falkenhausen so telegraphieren, daß dieser die schiefen Anschauungen des Königs und Metaxas noch wirksamer bekämpfen kann.
Euerer Exzellenz darf ich anheimstellen, durch Herrn Theotoki und Graf Mirbach im gleichen Sinne zu wirken, zu welchem Ende ich Euerer Exzellenz Abschrift des Herrn von Falkenhaynschen Telegramms an Falkenhausen gleichzeitig sende. Vielleicht würde die Zuspitzung der Lage auch in Sofia benutzt werden können, um das Zustandekommen der bulgarisch-griechischen Verständigung zu fördern; jedenfalls wäre es gut, Graf Mirbach sofort zu fragen, wie er die Stimmung im Lande und in der Armee beurteilt.
Trotz bester Dispositionen des Königs Konstantin ist nicht ausgeschlossen, daß beim Einmarsch bulgarischer Truppen in Griechenland Stimmung Oberhand gewinnt und den König zum Mitgehen mit der Entente zwingt. Das könnte auch Rumänien ungünstig beeinflussen. Bitte daher nach Möglichkeit darauf hinzuwirken daß vor Überschreitung der griechischen Grenze militärische Verständigung zwischen Bulgarien und Griechenland erfolgt.