In Aintab waren bis zu Beginn der Armenierverfolgungen ca. 4500 armenische Protestanten ansässig;
hiervon waren bis vor ca. 3 Monaten 500 Personen, die zu den besten Klassen gehören, ausgetrieben worden;
von den Gregorianischen Armeniern (ca. 15000 Seelen) waren nur die Handwerker und die Soldatenfamilien zurückgeblieben;
aus Telegrammen vom 27. d.Mts. geht hervor, daß die Protestanten jetzt ebenfalls verschickt werden sollen.
Herr Bezdjian glaubt, daß diese Maßregel auf den Mutessarrif von Aintab, Ahmed bej, zurückzuführen ist, der vor 4 Monaten von Bagdad dorthin gekommen ist und vorher Gendarmeriekommandant von Van war; derselbe hat s.Z. den Befehl der Pforte zu Gunsten der Protestanten während 10 Tagen unterschlagen und inzwischen die angesehenen prot. Armenier verschickt.
H. B. bittet um Verwendung der Kais. Botschaft bei der Pforte für seine Glaubensgenossen, jedoch ohne seinen Namen zu nennen; er hat gestern versucht Talaat bej zu sprechen, dieser war jedoch nicht auf der Pforte.
Ich bemerke hierzu, daß Aintab seit Dezenien ein Zentrum der Amerikanischen Missions- u. Lehrtätigkeit ist.