1912-05-08-DE-001     Botschaft Konstantinopel (Mutius) an Reichskanzler (Bethmann Hollweg)
	Die Türkei suche Anschluß an Deutschland, Österreich und Rumänien, habe Außenminister Assim dem rumänischen Gesandten Misu erklärt. Würde sie zurückgewiesen, müsse sie sich an Frankreich und England anlehnen. Das sähe Markgraf Pallavicini anders. Man werde sich in Europa "daran gewöhnen müssen, mit der Türkei als einem politischen Machfaktor zu rechnen".
1912-06-12-DE-002     Botschaft Konstantinopel (Mutius) an Reichskanzler (Bethmann Hollweg)
	Erst müsse sich die Türkei an England anlehnen, so Außenminister Assim zum rumänischen Gesandten Misu, dann müsse England der Türkei den asiatischen Besitzstand garantieren. Erst danach könne die Türkei Anschluss an den Dreibund suchen.
1912-06-19-DE-001     Botschaft Konstantinopel (Mutius) an Reichskanzler (Bethmann Hollweg)
	Markgraf Pallavicini habe seinem Außenminister die Idee eines engeren Anschlusses der Türkei an den Dreibund nähergebracht.
1912-06-24-DE-001     Botschaft Konstantinopel (Mutius) an Reichskanzler (Bethmann Hollweg)
	Die Türkei sei "noch kein einer europäischen Grossmacht ebenbürtiger Partner geworden", stellt der 1. Sekretär der Botschaft Konstantinopel fest. Dass das Osmanische Reich die gegenwärtige Kriese "relativ gut überstanden" habe, verdanke sie wie eh und je "der Eifersucht der Großmächte". Sie bestehe noch nicht "aus eigener Kraft", trotz ihrer "achtungsgebietenden Armee". Weil der islamische Staatsgedanke "die Gleichberechtigung nichtmuselmanischer Völker" im Innern ausschliesse, müsse die Türkei "durch fremde Mithilfe verwaltet und entwickelt" werden. Deutschland müsse am Bestand der Türkei und ihrer Stärkung interessiert sein, weil es "bei einer Aufteilung" schon infolge der geographischen Lage zu kurz kommen" würde. Durch das jungtürkische Regime, das sich auf die Armee stützen könne, sei allerdings die Widerstandsfähigkeit der Türkei gewachsen. Wenn es der Regierung gelänge, "in Ehren Frieden zu schliessen", dann hätte sie ihre Feuerprobe bestanden. Bethmann Hollweg bewertete den Bericht als "gut".
1912-12-03-DE-001     Mittelmeerdivision (Trummler) an Kaiser und König (Wilhelm II)
	Deutschland und Österreich könnten davon profitieren, daß die Türkei England wegen der Persienpolitik den Rücken kehrt, so Halil.
1912-12-04-DE-001     Diplomatische Agentur Kairo (Miquel) an Auswärtiges Amt
	Der Khedive berichtet über die Situation in Ägypten und erkundigt sich nach der Möglichkeit eines Bündnisses zwischen der Türkei und Deutschland.
1912-12-31-DE-002     Botschaft Paris (Schoen) an Reichskanzler (Bethmann Hollweg)
	Achmed Riza versichtert dem deutschen Botschafter Schoen in Paris, daß sich die Jungtürken sehr wohl Deutschland zuwenden könnten, selbst wenn Mazedonien mit der Stadt Saloniki verloren ginge, allerdings müßte ein ausreichender Bestand auf dem europäischen Festland, besonders die Stadt Adrianopel, gesichert werden.