1919-01-21-DE-001     "Frankfurter Zeitung"
Autor Stier hebt die amerikanische Hilfe für die Armenier hervor und bedauert, daß die deutschen Bemühungen für die Armenier nicht genügend der Öffentlichkeit bekannt seien. Er weist auf die Arbeit der deutschen Vereine und Gesellschaften zur Unterstützung der Armenier hin, vor allem auf die der Deutsch-Armenischen Gesellschaft, die sich während des Krieges vor allem um die in Deutschland befindlichen Armenier gekümmert hätte.
1919-02-06-DE-002     "Allgemeine Missionszeitschrift" (Julius Richter)
In dem Artikel wird die Entstehung der armenischen Frage in der Türkei, die Armenierverfolgungen im Weltkrieg, die Rolle Deutschlands sowie die zukünftige Entwicklung behandelt.
1919-02-07-DE-001     Auswärtiges Amt Bronsart von Schellendorff)
Das Auswärtige Amt unterstützt die Bitte Axenfelds um Aufklärung hinsichtlich Beschuldigungen gegen deutsche Offiziere. Anscheinend habe Goltz auf die Verordnung, einige Bevölkerungselemente aus einigen Zentren auszusiedeln, nur geantwortet, daß man die Armenier in den ausgedehnten Ländereien um Adana ansiedeln könne. Axenfeld seinerseits bittet um Aufklärung bezüglich der Meldungen in der "Allgemeinen Missions Zeitschrift", in der Professor Richter behaupte, daß es deutsche Offiziere gewesen seien, die den Türken den Rat erteilt hätten, die unzuverlässige armenische Bevölkerung der Grenzgebiete zu evakuieren. Auch stünde in der "Deutsch-Armenischen Korrespondenz", daß von der Goltz seine Zustimmung zur Aussiedlung der Armenier gegeben hätte.
1919-02-21-DE-001     Staatskommissariat für die Regelung der Kriegswohlfahrtspflege in Preußen (Jarotzki) an Auswärtiges Amt
Das Amt für Kriegswohlfahrtspflege verländert die Genehmigung für Lepsius, Geldspenden zu sammeln.
1919-03-20-DE-001     "Berliner Abendzeitung"
Bei einem Lichtbild-Vortrag von Armin T. Wegner sei es zu Tumulten zwischen türkischen und armenischen Zuhörern gekommen.
1919-03-24-DE-001     Auswärtiges Amt (Rößler)
Rößler berichtet von einem Vortrag, den Armin T. Wegner über die Deportation der Armenier in die Wüste gehalten hatte. Dabei sei es zu tumultartigen Auseinandersetzungen mit einer Anzahl von Türken gekommen, einmal wegen einer scharfen Äußerung Wegeners über die Türken, zum anderen wegen der vorgeführten Photographien, die frühere Massaker zeigten, weil nach Auskunft Wegners seine eigenen Bilder größtenteils verdorben seien.
1919-04-03-DE-001     Gesandtschaft Bern (Adolf Müller) an Auswärtiges Amt
Müller nimmt Stellung zu den einzelnen von ihm eingereichten Anlagen, die sich mit der Frage der Mitschuld der Deutschen am Völkermord an den Armeniern beschäftigen.
1919-04-03-DE-002     "Kölnische Volkszeitung"
In Zürich referierten drei nichtarmenische Redner auf einem Vortragsabend sowohl über die Tragik der Armenierverfolgungen im Weltkrieg als auch auf die Zukunftsaussichten eines künftigen armenischen Staates.
1919-04-08-TR-001    

1919-04-15-DE-001     "Vorwärts"
Kiamil Pascha sei in Konstantinopel gehängt worden.
1919-04-22-DE-001     Deutsch-Armenische Gesellschaft
Die Deutsch-Armenische Gesellschaft läd zu einem Gedenkgottesdienst für die Opfer des Völkermords nach Berlin ein. Das Auswärtige Amt schickt einen Vertreter.
1919-04-24-DE-001     "Berliner Lokal-Anzeiger"
Der deutsche General Liman von Sanders bestreitet in einem Artikel einen Zusammenhang deutscher Offiziere mit den Deportationen und verweist auf sein eigenes Eintreten für die Armenier in Smyrna.
1919-04-27-TR-001    

1919-04-29-DE-001     "Schwäbischer Merkur"
Der Autor wendet sich gegen die Behauptung, daß Deutschland den Untergang des armenischen Volkes verschuldet habe. Er weist auf die deutschen Bemühungen hin, die Türkei von ihrer Armenierpolitik abzubringen und beschuldigt die Entente, mit ihrer Politik den Konflikt verstärkt zu haben.
1919-05-03-DE-001     Auswärtiges Amt (Langwerth von Simmern) an Deutsche Delegation in Versailles (Brockdorff-Rantzau)
Langwerth unterrichtet Brockdorff-Rantzau in Versailles davon, daß in drei Wochen die Sammlung diplomatischer Aktenstücke von Lepsius erscheinen wird und schickt 40 Vorabzüge nach Paris.
1919-05-04-TR-001    

1919-05-06-TR-001    

1919-05-08-TR-001    

1919-05-12-TR-001    

1919-05-14-TR-001    

1919-05-17-TR-001    

1919-05-21-DE-001     Deutsch-Armenische Gesellschaft (Ewald Stier)
Ewald Stier gibt einen umfangreichen Überblick über die Tätigkeit der Deutsch-Armenischen Gesellschaft während der Kriegsjahre und die Versuche einer Intervention zugungsten der Armenier.
1919-05-22-TR-001    

1919-05-24-TR-001    

1919-05-26-DE-001     Auswärtiges Amt (Rößler)
Verfügungen über die Unterlagen zum Lepsius-Band "Deutschland und Armenien"
1919-06-03-TR-001    

1919-06-03-TR-002    

1919-06-09-TR-001    

1919-06-11-DE-001     "Vorwärts"
Das Buch Lepsius stelle einen sicheren Beweis dafür dar, daß Deutschland niemals mit den Greueln gegen die Armenier anders zu tun gehabt hat, sondern versucht habe, die unglücklichen Opfer zu beschützen.
1919-06-12-TR-001    

1919-06-19-DE-001     Gesandtschaft Bern (Adolf Müller ) an Auswärtiges Amt
Müller verweist auf je eine Streitschrift aus dem armenischen und dem türkischen Lager über die armenische Frage und nimmt im Einzelnen dazu Stellung. Von deutscher Mitschuld sei in keiner die Rede.
1919-06-21-TR-001    

1919-06-23-TR-001    

1919-06-24-DE-001     Johannes Lepsius an Staatskommissar für die Regelung der Kriegswohlfahrtspflege
Lepsius bittet um längstmögliche Verlängerung der Geld-Sammlung für Armenien, dem auf Anraten des Auswärtigen Amts stattgegeben wird.
1919-06-24-TR-001    

1919-06-25-TR-001    

1919-06-26-TR-001    

1919-06-28-DE-002     Auswärtiges Amt an Johannes Lepsius
Das Auswärtige Amt rät Lepsius, mit der Herausgabe des Buches zu warten, weil in Konstantinopel die Aburteilung der Verantwortlichen durch ein internationales Gericht bevorstünde und das Buch dann von den Anklägern benutzt würde. Es sei "ein peinlicher Gedanke, daß wir auf diese Weise den Feinden Waffen gegen unsere früheren Freunde liefern. Der Sache der Gerechtigkeit wird dadurch nicht gedient". Es läge ohnehin "genug Material zur Feststellung des wirklichen Vorganges vor".
1919-06-28-TR-001    

1919-07-05-TR-001    

1919-07-13-DE-001     Johannes Lepsius an Auswärtiges Amt (Göppert)
Die Veröffentlichung, so Lepsius, habe sich nicht mehr stoppen lassen, und die Reaktion auf das Buch zeige auch, daß der erhoffte Zweck erfüllt worden sei. Mit seinen Bedenken sei er wohl zu spät gekommen, bemerkt Göppert dazu.
1919-07-20-TR-001    

1919-07-27-DE-001     "New York Tribune"
Artikel über die wirtschaftlichen Folgen des Völkermords, wie Lepsius sie sah.
1919-07-28-DE-001     "Berliner Tageblatt"
Die Zeitung berichtet ausführlich über die Hintergründe der gescheiterten Friedensbemühungen und die Herausgabe der Dokumente durch Kautsky und Lepsius.
1919-08-02-DE-001     "Kölnische Volkszeitung"
Artikel über die Herausgabe von "Deutschland und Armenien". Der Völkermord würde ebenso eindeutig dokumentiert wie die Schuldlosigkeit Deutschlands.
1919-08-09-DE-001     Gesandtschaft Den Haag (Rosen) an Auswärtiges Amt
Bericht über das Presseecho in den Niederlanden auf die Lepsius-Dokumente.
1919-08-14-DE-001     "New York Tribune"
Das Buch von Lepsius, so die "New York Tribune", belege nicht die These der deutschen Blätter, die Vorwürfe der Ententepresse, Deutschland trage eine Mitschuld, sei völlig widerlegt, zumal die Auswahl der Dokumente sicher so getroffen sei, daß sie die deutsche Unschuld herausstelle.
1919-08-21-DE-001     Gesandtschaft Stockholm (Lucius von Stoedten) an Auswärtiges Amt
Um der wegen der Armeniergreuel antideutschen Stimmung besonders in der einheimischen linksliberalen und sozialistischen Presse entgegenzuwirken bittet der Stockholmer Gesandte Lucius um 30 Exemplare des Lepsius-Buches. Göppert macht darauf aufmerksam, daß das Buch "in der Presse des feindlichen und neutralen Auslands nicht die erwartete Aufnahme gefunden" habe, die "Times" in ihm sogar "den dokumentarischen Beweis der deutschen Mitschuld" gesehen habe und deshalb bei der beabsichtigten Verwendung Vorsicht geboten sei.
1919-08-22-DE-001     Daniels
Das Buch von Lepsius belege eindeutig die Schuld der Türken am Untergang der Armenier.
1919-08-27-DE-001     "The Times"
Die "Times" zitiert Passagen aus den Lepsius-Dokumenten, die bewiesen, daß den Deutschen klar war, welchen Verbrechen sie zum Teil untätig zusahen.
1919-09-03-DE-001     "Frankfurter Zeitung"
Eine Rechtfertigungsschrift von Djemal Pascha, in der er die übrigen führenden Mitglieder der Jungtürken von Schuld an den Armeniermassakern freisprich und aufzählt, welche Hilfen er den Armeniern habe zukommen lassen.
1919-09-04-DE-002     Gesandtschaft Den Haag (Rosen) an Auswärtiges Amt
Rosen weist auf den Artikel der "Times" über die Lepsius-Dokumente hin und zitiert das "Algemeen Handelsblad", das beklagt, daß das britische Blatt "in Anwendung seiner typischen Methoden" das Lepsius-Buch zur "Grundlage einer neuen Hetze" gegen Deutschland mache.
1919-09-13-DE-001     "Deutsche Orient-Korrespondenz"
Die "Deutsche Orient-Korrespondenz" berichtet über die Artikel in der "Times" und der "Neuen Zürcher Zeitung" und kommt zu dem Schluß, daß nur die Neue Zürcher mit ihrer Entlastung Deutschlands richtig liege.
1919-09-18-DE-001     Gesandtschaft Bern (Adolf Müller) an Auswärtiges Amt
Armenier hätten ihm berichtet, so Müller, daß unter den Armenier Amerikas ein Meinungsumschwung stattgefunden habe und sie sich jetzt von England und Frankreich betrogen fühlten, von Frankreich, weil es den Anschluß Kilikiens an Syrien verlange. Aus Konstantinopel hätten Armenier berichtet, daß sie sich von den dortigen senegalesischen Truppen stark belästigt würden.