[Von Schulenburg an das Auswärtige Amt]
Klagen über die Behandlung der Armenier und Aufzählung von einer Reihe von Greueltaten, die die Türken gegen die Armenier begangen haben. Propagandistisch selbstredend eine außerordentlich wirksame Arbeit. Ob das Vorgebrachte wahr ist, läßt sich von hier aus nicht ohne weiteres beurteilen.
In Verbindung mit der Tatsache, daß auch von deutscher einwandfreier Seite ähnliche Berichte über die Vorgänge in Armenien gebracht worden sind, kann man dem Buch nicht ohne weiteres die Glaubwürdigkeit absprechen. Ob es der Türkischen Gesandtschaft zur Verfügung gestellt werden soll, wird von der Art des Verkehrs mit der Türkei abhängen und kann von hier aus nicht beurteilt werden.
Bemerkenswert sind die genauen Zeitangaben über die einzelnen Episoden dieses Kampfes; sie scheinen bezüglich Musch, wo wir sie durch diesseitige Berichte kontrollieren können, richtig.
Auffallend gut unterrichtet zeigt sich der Vf. S. 16 (Abschnitt IV, erster Absatz), allerdings sind die daran geknüpften Folgerungen in Abs. 2 unrichtig, wie unsere Akten ergeben.
Außer diesem Ausfalle findet sich kein Ausfall gegen Deutschland in dieser Schrift, wenn nicht die Schlußworte der Vorrede so aufzufassen sind.
Die in andern früheren Publikationen der ententistischen und armenischen Presse vorgebrachten Behauptungen über die Beteiligung deutscher Offiziere an den Vorgängen in Musch fehlen.