„Da Türken auf 2 Millionen Gold rechnen, ist dringend nötig, daß sofort eine weitere Million Gold herkommt. Stelle anheim möglichst umgehende Absendung nebst einer Million weiterer 20 Mark Scheine.“
Da das Geld den Türken vorläufig nicht ausgezahlt, sondern in dem Tresor der Deutschen Bank in Konstantinopel nur bereit gestellt werden soll, möchte ich den Antrag befürworten. Angesichts der unsicheren Haltung Rumäniens ist Envers Wunsch nach absoluter Sicherheit hinsichtlich des Geldpunkts begreiflich. Die erbetenen 2 Millionen Gold sind weniger als die Kosten von 2 Mobilmachungstagen in Deutschland und noch nicht die Hälfte des der Türkei zugesagten Gesamtbetrages. Das Papiergeld ist zunächst nur als Reserve gedacht für den Fall, daß weitere Goldsendungen unmöglich werden. Doch soll der Versuch gemacht werden, die Pforte zu überreden, daß sie das Papiergeld schlechthin statt Gold nimmt, was zur Schonung unseres Goldvorrats erwünscht wäre. Erwägungen hierüber mit Gesandtem Pritsch und Herrn von Gwinner sind im Gange. Zur Hergabe des am Montag abgegangenen Geldes konnte ich den Staatssekretär der Reichsschatzamtes, der sich auf die weniger weitgehende Weisung des Herrn Reichskanzlers vom 1. Oktober (Tel. 65) berief, nur mit großer Mühe bewegen. Ich wäre daher dankbar, wenn Exzellenz Kühn umgehend telegraphisch angewiesen würde, mir auf Ersuchen und sofort und ohne Zeichnung Anleihevertrags abzuwarten, eine zweite Million Pfund türkisch in Gold und eine zweite Million Stück zwanzig Markscheine zur Verfügung zu stellen.
Auf Tel. Nr. 742.
Für Exzellenz Kühn: E.E. bitte ich Herrn Unterstaatssekretär Zimmermann auf dessen Ersuchen für Türkei ohne Zeichnung des Anleihevertrags abzuwarten, eine weitere Million Pfund türkisch in Gold und eine zweite Million Stück 20 Mark Scheine zur Verfügung zu stellen.