Griechischer Gendarmerie-Offizier aus Bezirk Jenidze-Wardar berichtete heute in meiner Gegenwart an Metaxa über die Zwischenfälle der letzten Wochen im Abschnitt Ltemucomnica-Nonte. Teil der Fälle ist von mir gemeldet worden. Im allgemeinen geht aus der sehr ruhigen, sachlichen Schilderung Vorpostengefechts, daß Deutsche sich größte Mühe geben, Zwischenfälle zu vermeiden, daß Bulgaren sie aber direkt provozieren. Wenn den Bewohnern Lebensmittel genommen werden, die für persönliches Bedürfnis der Truppen nötig, wird der Grieche …[Gruppe verstümmelt]… verstehen, selbst wenn er keine Bezahlung erhält; bei verschiedenen Fällen handelt es sich aber um unwürdige Behandlung, Raub und Erpressung, die von Komitatschis begangen sein sollen. Auf meinen Einwurf, daß es sich unmöglich um Komitatschis handeln könne, antwortete der Gendarmerie-Offizier sehr ruhig: „Die Leute seit jeher zwar uniformiert, bleiben aber Komitatschis; ich kenne ja manche Persönlichkeit, da mehrere von ihnen aus Jenidze Wardar und Umgegend stammen,“ weiter schildert der Gendarmerieoffizier, daß deutsche Begleiter der Patrouillen in allen Fällen zu vermitteln gesucht hätten, aber nicht immer erfolgreich; manchmal hätten Bulgaren Deutsche garnicht beachtet, oder sie sogar vor griechischer Bevölkerung und Gendarmen beschimpft.
Griechischer Generalstab ist eifrig bemüht, alle Nachrichten über Zwischenfälle zu unterdrücken; das ist aber unmöglich, wenn täglich 9 Fälle gemeldet werden, die zum Teil auch dem deutschen Ansehen wenig zuträglich sind. Es erscheint gerade jetzt wichtig, jede Reibung zu vermeiden, da mazedonische Deputierte unter Führung von Dragoumis und Bussios wegen bulgarischen Einmarsches Rupel-Tal Angriff gegen Regierung in Kammer vorbereitet. Kabinettskrisis muß aber jedenfalls vermieden werden.
Sofia benachrichtigt.
Militärattaché Athen.