1915-03-09-DE-003
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Quelle: DE/PA-AA/R 20179
Zentraljournal: 1915-A-8530
Erste Internetveröffentlichung: 2012 April
Edition: Die deutsche Orient-Politik 1911.01-1915.05
Telegramm-Abgang: 03/09/1915 01:25 AM
Telegramm-Ankunft: 03/09/1915 01:35 AM
Praesentatsdatum: 03/09/1915 a.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: Nr. 132
Zustand: A
Letzte Änderung: 06/17/2017


Der AA-Vertreter im Großen Hauptquartier (Treutler) an das Auswärtige Amt

Telegraphischer Bericht



Nr. 132.

Gr. Hauptquartier, den 9. März 1915

Ich habe gleich nach meinem Telephongespräch mit Exzellenz Zimmermann das dortige Telegramm Nr. 70 {A8326III) brevi manu an Exzellenz von Falkenhayn gesandt und werde soeben von diesem schriftlich gebeten, folgende Antwort an das Auswärtige Amt gelangen zu lassen: „Die Bemerkung über den Generalstab muß ich auf das entschiedenste zurückweisen. Ganz abgesehen von der Unmöglichkeit, ausreichende deutsche Kräfte für das serbische Unternehmen frei zu machen, solange Österreich-Ungarn außerstande ist, sich irgend wie daran zu beteiligen, zeigt der Verlauf des Karpathen-Feldzuges zur Genüge, was von einem Winterfeldzug in Serbien zu erhoffen gewesen wäre. [Anmerkung Zimmermann: „Wenn es nach unseren Vorschlägen gegangen wäre, so hätte sich der Winterfeldzug erübrigt!“] Ein Rückschlag dort hätte aber für uns noch viel unheilvollere Folgen gehabt als sie je durch den Munitionsmangel in der Türkei eintreten können. Der Gesandte in Bukarest würde der großen Sache mehr nützen, wenn er sich nicht mit Kritisieren von Dingen, die ihm offenbar fern liegen, befaßte, sondern alles daran setzte, mit diplomatischen und ihm sonst zur Verfügung stehenden Mitteln den rumänischen Weg zu öffnen. Die zu erhoffende Besserung der Beziehungen zu Italien dürfte dabei gut verwertet werden können. Im übrigen verstehe ich nicht, warum die Kriegslage die Anwendung von Drohungen jetzt weniger als bisher gestatten sollte. Sie ist vielleicht noch nicht glänzend, hat sich aber seit vielen Monaten ununterbrochen gebessert.

von Falkenhayn.“


[Treutler]



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