1917-04-04-DE-001
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Quelle: DE/PA-AA/R14096
Zentraljournal: 1917-A-04365
Erste Internetveröffentlichung: 2003 April
Edition: Genozid 1915/16
Praesentatsdatum: 04/07/1917 p.m.
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: A 1437
Zustand: A
Letzte Änderung: 03/23/2012


Der Gesandte in Den Haag (Rosen) an den Reichskanzler (Bethmann Hollweg)

Bericht



A 1437

Haag, den 4. April 1917.

Der Telegraaf vom 4. 4. M. veröffentlicht das Gespräch seines Haager R-Korrespondenten mit einem Deutschen, der sich zur Zeit in Holland aufhält, der aber früher viele Jahre im Osten, besonders in der Türkei zugebracht hat, und dort eine Rolle auf sozialem und hygienischem, zum Teil auch auf politischem Gebiete gespielt hat. Es schein dies Dr. Lepsius zu sein.

In dem Aufsatze wird die Nichtgewährung der Autonomie an Araber und Armenier als ein die türkische Völkergemeinschaft stark gefährdendes Moment bezeichnet. Auch im Falle die Zentralen die Kriegszwecke nicht erreichen würden, scheint das Schicksal der Türkei so ziemlich entschieden zu sein; sie verschwindet aus der Reihe der europäischen Mächte. Aber auch im Falle eines Sieges der Deutschen hat die Türkei nichts Gutes von der Zukunft zu erwarten, denn sie würde dann nur einen Keil bilden zwischen dem russischen und englischen Imperialismus. Von einem kräftig lebenden Staatswesen wird auch dann keine Rede sein


[Rosen]


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