Im Anschluß an Telegramm Nr. 1267.
Anheimstelle Seiner Majestät dem Kaiser Antwort an Seine Majestät den König von Griechenland in folgendem Sinne zu unterbreiten:
Wenn Bulgarien durch Teilnahme an der Aktion gegen Serbien unser Bundesgenosse wird, müsse Deutschland ihm freie Hand in Serbien lassen. Durch die Haltung Rumäniens, welches entgegen unseren alten Verträgen nicht einmal wohlwollende Neutralität gewahrt und Munitionsdurchlaß nach der Türkei verweigert habe, seien die Zentralmächte gezwungen worden, sich den Weg durch Serbien zu bahnen, um ihrem türkischen Bundesgenossen zu Hilfe zu kommen. Bulgarische Cooperation sei hierbei von größter Bedeutung. Seine Majestät der Kaiser habe in Anerkennung der loyalen Politik des Königs das Interesse Griechenlands dadurch zu wahren gesucht, daß er dem Wunsch des Königs gemäß die Abmachung wegen Doiran und Gewgeli in Sofia durchgesetzt hat. Seine Majestät anerkenne die schwierige Lage des Königs dem Drängen Venizelos gegenüber, glaube ihn aber doch auf die Gefahren aufmerksam machen zu sollen, wenn er durch Angriff auf Bulgarien auf die Seite der Entente trete und gegen Zentralmächte Partei ergriffe. Er könne damit immerhin die Errungenschaften des letzten Krieges aufs Spiel setzen. Andererseits winkte ihm eine Kompensation durch territorialen Gewinn in Südalbanien, eine alte griechische Aspiration, die wohl nur gegen Italien realisierbar sei. Wenn Herr Venizelos freilich seine Politik immer noch auf den Glauben an einen schließlichen Sieg der Entente basiere, so lägen hier Ansichten oder vielleicht mehr Gefühle vor, gegen die der Kaiser zu argumentieren verzichten müsse.