Hamburg, den 5. Januar 1917. Barkhof Haus III
Hierdurch erlaube ich mir, an den sehr geehrten Herrn Konsul Rössler die ergebene Bitte zu richten, wenn irgend möglich, meinen seit ca. 1 Jahr in Damascus, Armenische Kirche wohnhaften Verwandten, namens Archak Chimchirian und Familie zu veranlassen, seinen Aufenthaltsort nach Smyrna oder Constantinopel zu verlegen. Es sind in der Familie einige Kinder und würden sowohl diese als auch ich dem Herrn Konsul zu grösstem Danke verpflichtet sein, wenn er seinen Einfluss dahin geltend machen würde.
[zugefügt:2)] Gleichzeitig erlaube ich mir, an den Herrn Konsul die ergebene Anfrage zu richten, ob es möglich ist, dass auch ein Bruder von mir, dessen Familie sowie auch meine Schwester mit Namen Evlem Zade Ahmed Kemal effendie (ein älterer Herr und eine ältere Dame), früher wohnhaft in Kaiseri und nach meinen letzten Informationen jetzt bei Kaiserie in einem Orte namens Hadjiler Keuj, lebend, ebenfalls mit Hilfe des Herrn Konsul nach Smyrna oder Constantinopel verziehen.
Sämtliche entstehenden Kosten werde ich sofort an den Herrn Konsul entrichten.
Indem ich nochmals sowohl im Namen meiner Verwandten als auch in meinem Namen bekräftige, dass wir für die Hilfe des Herrn Konsul ausserordentlich dankbar sind, zeichne ich Ihr ergebenster [Unterschrift abgeschnitten]
Darf ich Sie herzlichst bitten die Anlage zu prüfen und mir mitzuteilen, ob und wie eine solche Übersiedlung nach Pera oder Smyrna zu erreichen ist.
[Botschaft (Mordtmann) an Generalkonsulat (Schwörbel) 27.3.]
Mit Bezug auf Punkt 2) der Anlage möchte ich anheimstellen zunächst durch das Konsulat Siwas festzustellen, ob die betreffende Familie noch in Kaiserie bezw. Hadjilar Köi vorhanden ist sowie ob die dortigen zuständigen Behörden einem Gesuch der Genannten um Reiseerlaubnis sich widersetzten würden. M.E. sollten sie Smyrna als Reiseziel angeben. Das wäre wohl leichter zu erreichen als Konstantinopel
Dann würde es sich darum handeln eine Eingabe der Betreffenden bei der Emnieti umumié (am besten durch hiesige Verwandte oder Bekannte der Familie) einzureichen die man dann unter der Hand unterstützen könnte.
[Generalkonsulat (Schwörbel) an Botschaft (Mordtmann) 14.4.]
Anbei beehre ich mich, Ihnen den Eingang, von dem wir gestern sprachen, urschriftlich zu geneigter weiterer Veranlassung zu übersenden.
Sie übernehmen wohl auch liebenswürdiger Weise die Antwort an A & O Evrian in Hamburg. Wir haben die Angelegenheit hier im Generalkonsulat z.d.A. geschrieben.
Anbei auch die mir seiner Zeit zuletzt übersandten Notizen.
Zu meinem Bedauern ist die Kais. Botschaft nicht in der Lage, in dieser Sache eine amtliche oder öffiziöse Verwendung eintreten zu lassen und möchte Ihnen anheimstellen sich mit Ihrem Gesuche an das dortige Türkische Generalkonsulat zu wenden. Übrigens glaube ich, daß sich im besten Falle nur die Erlaubnis zur Übersiedlung nach Smyrna würde erreichen lassen.