1916-11-10-DE-001
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Quelle: DE/PA-AA/BoKon/174
Botschaftsjournal: A53a/1916/3334
Erste Internetveröffentlichung: 2003 April
Edition: Genozid 1915/16
Telegramm-Abgang: 11/10/1916 07:00 PM
Telegramm-Ankunft: 11/11/1916 09:00 AM
Laufende Botschafts/Konsulats-Nummer: No. 50
Zustand: A
Letzte Änderung: 03/23/2012


Der Generalkonsul in Smyrna (Spee) an die Botschaft Konstantinopel

Telegraphischer Bericht



No. 50
Smyrna, den 10. November 1916
Vor einigen Wochen sollen auf katholischem Friedhof alte Bomben und ähnliches gefunden sein deren armenischer Ursprung sicher wäre. Vali aufforderte armenischen Bischof daß Gemeinde beteiligte bzw. unsichere Personen zwecks Abschiebung angeben sollte. Verlangte gleichzeitig mit Zusage Straffreiheit Ablieferung Waffen durch Vermittelung Bischofs. Dieser berichtete einig Zeit darauf daß solche Personen nicht vorhanden keine Waffen etc. versteckt. Neues Einschreiten folgte, Gemeinde nochmals zu Nennungen Beteiligter vergeblich aufgefordert. Wali angibt daß hiesiges jungtürkisches Komité immer unzufriedener mit seiner Schonung Armenier so daß seine Stellung Constantinopel gegenüber geschwächt. Constantinopel soll Vertreibung verlangt haben. Wali beauftragte hiesigen Polizeichef der ungünstig beurteilt wird verdächtige armenische und andere die über solche Auskunft geben könnten zu verhaften. 8t. November erfolgten Verhaftungen folgende Nacht Familien mit alten Leuten und Kindern morgens circa 300 ohne recht .... 1ung mit Bahn abgeschickt. Wali Polizeichef freie Hand lassen. Lediglich Angabe erbeten wie viele Waggons täglich für Verschickte bedürfe.

Deutsches Ansehen aufs ernstlichste gefährdet.

Hier befindlicher Armeeführer hat Wali benachrichtigt daß er weitere Verhaftungen und Abschiebungen nicht dulde da sie militärische Lage beeinflussen.


[Spee]

[Antwort Botschaft Konstantinopel (No. 59) 13.11.]


Schritte bei der Pforte leider aussichtslos. Ersuche um Drahtbericht über weiteren Verlauf der Angelegenheit.


1Gruppe nicht entziffert.



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