1916-03-18-DE-002
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Quelle: DE/PA-AA/BoKon 100/ (zwischen Bl. 72-73)
Botschaftsjournal: 10-12/1916/4892
Erste Internetveröffentlichung: 2010 April
Edition: Deportationsbestimmungen
Zustand: A
Letzte Änderung: 03/23/2012


Der Leiter der deutschen Missionsstation in Mamuret-ul-Aziz (Ehmann) an den Botschafter in außerordentlicher Mission in Konstantinopel (Wolff-Metternich)

Schreiben


Mamuret-ul-Aziz, den 18. März 1916.

Ew Exzellenz!

Über das hochwerte Schreiben Ew. Exzellenz No. 1307 vom 14. Februar höchst erfreut, erlaubt sich der Unterzeichnete Ew. Exzellenz mitzuteilen, dass sich der Generalgouverneur Sahit Bej über die freundschaftlichen Bezeugungen Ew. Exzellenz sehr geehrt fühlt. Hoffentlich ist es ihm vergönnt noch recht lange hier seines Amtes zu walten.

Doch möchten die nächsten Wochen oder Monate eine allmähliche oder einmalige Überführung unseres gesamten aus etwa 800 Personen bestehenden Anstaltspersonals nach einem anderen Vilajet ratsam erscheinen lassen. Für diesen Fall, der hoffentlich nie eintritt, würde sich der Unterzeichnete zu geeigneter Zeit erlauben Ew. Exzellenz telegraphisch zu ersuchen, bei der Hohen Pforte gnädigst für uns Fürsprache einlegen zu wollen, dass für die eventuell nötig werdende Übersiedlung des Anstaltspersonals die Erlaubnis der Regierung gegeben und für die Reise wie auch für hernach der Schutz der Regierung wie bisher gewährt werden möchte.

Was die sonst noch hier vorhandenen katholischen, protestantischen und syrischen Christen in einem solchen Falle zu tun hätten, läßt sich jetzt schwer voraussagen. Allem nach aber würden sie sich am liebsten an uns anschliessen und das ganz besonders die mit der deutschen Mission verbundenen evangelischen Christen.

Durch das oben erwähnte höchst ermutigende Schreiben Ew. Exzellenz veranlasst, erlaubt sich der Unterzeichnete untertänigst diese Angelegenheit Ew. Exzellenz zu unterbreiten.


Hochachtungsvoll
Johannes Ehmann
[Notiz Mordtmann 22.9.]

Der Sinn ist der, daß E[hmann] befürchtet, daß bei weiterem Vorrücken der Russen eine Evakuation von Harput durch die Türken befürchtet. Diese Eventualität ist inzwischen nicht eingetreten;



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