Deutsch |
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Buch |
Unterrichtsmaterial über den Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich 1915/16 von Jörg Berlin |
Kapitel |
04. Zur Übermittlung der Befehle des Zentralkomitees der Organisation „Einheit und Fortschritt“ der Jungtürken zur Auslöschung der Armenier |
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Dokument 4.4 |
Hinweise für Lehrkräfte |
Treffen aller wichtigen Türken aus Behörden u. Militär. Erhalten Befehl aus der Hauptstadt für Auslöschung. Einige Teilnehmer weinten. Sie mussten helfen, eine Liste der Armenier zu erstellen. |
Quelle |
Jernazian, E.K., Judgement unto Truth. Witnessing the Armenian Genocide, New Brunswick 1990, S. 74 f. |
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Treffen in den geheimen Diensträumen.
Der in Urfa als Gerichtsdolmetscher für die Behörden arbeitende Armenier E.K. Jernazian hört von einem Geheimbefehl aus Konstantinopel (Herbst 1915)
Urfa wurde durch eine Gebietsreform dem ... Bezirk Diarbakir zugeordnet. Von da an wurden die Verhältnisse viel schlechter. Kurz nach dieser Grenzveränderung wurden alle wichtigen Türken der Stadt zu einem Treffen in den geheimen Diensträumen des Bürgermeisters gerufen. Anwesend waren offizielle Vertreter der Behörden und des Militärs, sowohl Einheimische als auch Ankömmlinge aus Konstantinopel.
Ich sah sie von dem Treffen herauskommen, die meisten der Türken aus der Stadt mit aufgeregten und traurigen Mienen. Einer von ihnen, der mich nicht kannte und der zu den weniger beunruhigten zu gehören schien, verweilte, um über die Sitzung zu reden. (Ich vermute, er meinte ich wäre einer der türkischen Neuankömmlinge aus Konstantinopel, der am Gericht arbeitete.)
„Bei der Zusammenkunft heute wurde uns ein streng geheimer Befehl aus Konstantinopel eröffnet. Die Regierung hat endgültig beschlossen, alle Armier loszuwerden. Kein Türke kann einen Armenier am Leben lassen. Kein Platz für irgendwelche persönlichen Gefühle, das Vaterland ist in Gefahr. Der Bürgermeister veranlasste jeden Mann die Namen seiner persönlichen armenischen Freunde in das offizielle Verzeichnis zu setzen. Das war der Beweis für Loyalität. Ist das zu glauben? Einige der Männer weinten tatsächlich, als sie die Namen aufschrieben.“ |