Deutsch |
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Buch |
Unterrichtsmaterial über den Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich 1915/16 von Jörg Berlin |
Kapitel |
05. Aussagen ausländischer Zeitzeugen über einen absichtlich und planvoll durchgeführten Genozid sowie die damit angestrebten Ziele |
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Dokument 5.03 |
Hinweise für Lehrkräfte |
Mordtmann, ein langjähriger, enger Vertrauter der Jungtürken, erfuhr von dem verantwortlichen Innenminister Talaat persönlich: Es geht um Vernichtung der Armenier. |
Quelle |
Politisches Archiv des deutschen Auswärtigen Amts. Zitiert nach: Wolfgang & Sigrid Gust (Ed.), www.armenocide.net. A Documentation of the Armenian Genocide in World War I. 1915-06-30. |
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Das lässt sich nicht mehr durch militärische Rücksichten rechtfertigen.
Aufzeichnung des deutschen Generalkonsuls in Konstantinopel Mordtmann vom 30.6. 1915
Wie die Telegramme aus Samsun, Trapezunt und Harput (letztere von Pfarrer Ehmann) zeigen, und wie mir vor einigen Tagen Djanbulat [Bey] mit der Karte von Anatolien in der Hand mündlich bestätigte, hat die türkische Regierung letzthin beschlossen, die Ausweisungsmaßregeln gegen die Armenier noch weiter auszudehnen: so sollen nunmehr auch die Armenier in den Provinzen Djanik, Trapezunt, Siwas und Mamuret ul Aziz nach Mesopotamien abgeschoben werden.
Das lässt sich nicht mehr durch militärische Rücksichten rechtfertigen; es handelt sich vielmehr, wie mir Talaat [Bey] vor einigen Wochen sagte, darum, die Armenier zu vernichten. |