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Buch | 
Unterrichtsmaterial über den Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich 1915/16 von Jörg Berlin |

Kapitel | 
04. Zur Übermittlung der Befehle des Zentralkomitees der Organisation „Einheit und Fortschritt“ der Jungtürken zur Auslöschung der Armenier |
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Dokument 4.3 |

Hinweise für Lehrkräfte | 
Geheimbote überbrachte einer Versammlung u. a. der Behördenchefs den Vernichtungsbefehl. Zentralregierung für Massaker und Deportation verantwortlich. |

Quelle | 
Politisches Archiv des deutschen Auswärtigen Amts. Zitiert nach: Wolfgang & Sigrid Gust (Ed.), www.armenocide.net. A Documentation of the Armenian Genocide in World War I. 1918-10-18-DE-001. |

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Ein Befehl von Stambul
Der deutsche Pfarrer von Lüttichau berichtet über eine Mitteilung des Bürgermeisters von Malatia Mustafa Aga (Sommer 1918)
Es unterliegt für mich keinem Zweifel, dass ein Befehl von Stambul gegangen ist, nicht schriftlich oder auf dem Drahtwege, sondern mündlich durch Boten mit geheimen Aufträgen. So wurde es mir zum Beispiel in Malatia von Mustafa Agha erzählt, der jener berüchtigten Versammlung selber beigewohnt, in der ein Geheimbote aus Stambul den Befehl überbrachte, die Deportierten zu beseitigen. Die Verschickung war eine militärische Maßnahme. Der Grund dieser Maßnahme ist allen bekannt und durchaus gerechtfertigt. Aber die Vernichtung der Vertriebenen, die nur allzu gut und gründlich gelungen ist, war eine politische Maßnahme der Regierung. |