Deutsch |
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Buch |
Unterrichtsmaterial über den Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich 1915/16 von Jörg Berlin |
Kapitel |
06. Massaker an den Armeniern in den Jahren 1894-1896, 1909 und an Griechen 1914 vor dem Genozid |
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Dokument 6.06 |
Hinweise für Lehrkräfte |
Hinweis auf politisch motivierte Massaker in Russisch-Armenien. Diese zugleich Warnung für Armenier, sich vom Osman. Reich abzuwenden. |
Quelle |
Die zarischen [!] Intrigen im Kaukasus. Von einem Armenier. In: „Die neue Zeit. Wochenschrift der deutschen Sozialdemokratie“, Bd. 23, Jg. 1905, S. 822 ff. |
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Sonst lasse ich die Tartaren auf die Armenier los.
Nationalitätenpolitik im russischen Kaukasien 1905
Noch vor ungefähr neun Jahren hat Fürst Galyzin nach seiner Ernennung zum Statthalter des Kaukasus, kurz vor seiner Abreise dahin, gegenüber dem Vertreter der Petersburger armenischen Kolonie folgendes geäußert: „Man sagt, dass das armenische Volk nach nationaler Selbständigkeit strebt, inwieweit ist das wahr?“ „Keine Spur ist davon vorhanden“, erwidert ihm der Armenier, „soweit es die russischen Armenier betrifft. Solche Bestrebungen haben, wie bekannt, nur die türkischen Armenier.“ Darauf donnert der zaristische Bluthund: „Das armenische Volk muss sich endlich fernhalten von solchen verrückten Träumereien, sonst lasse ich die Tartaren auf die Armenier los, sobald ich merke, dass die Armenier im Kaukasus irgendeinen feindseligen Schritt gegen die Regierung [des Zaren] unternehmen.“
Diese Worte des Statthalters sind jetzt verwirklicht worden. Es ist heute eine sonnenklare Tatsache, dass der traurige Bürgerkrieg zwischen den Armeniern und Persern in Baku ein erbärmliches Werk der russischen Regierung war. „Mehr als tausend Menschen“ – melden die Depeschen – „wurden erschossen, hingeschlachtet, lebendig verbrannt, verstümmelt, durch Ausstechen der Augen geblendet, alles in Gegenwart des Gouverneurs Fürsten Nakaschidse, der Polizei und des Militärs, ohne dass drei Tage lang dagegen eingeschritten wurde. … “ |