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Buch

Unterrichtsmaterial über den Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich 1915/16 von Jörg Berlin

Kapitel

05. Aussagen ausländischer Zeitzeugen über einen absichtlich und planvoll durchgeführten Genozid sowie die damit angestrebten Ziele

Dokument 5.14

Hinweise für Lehrkräfte

Es geht nicht um Ausweisung von Revolutionären, sondern um vernichtenden Schritt gegen die Armenier im Allgemeinen.

Quelle

Haus-Hof- und Staatsarchiv, Politisches Archiv, Wien. Zitiert nach: Ohandjanian, Artem (Hg.), Österreich-Armenien 1872-1936. Faksimilesammlung diplomatischer Aktenstücke, Wien 1995, Bd. VI: 1914-1915, S. 4737.






Gegen die Rasse im allgemeinen.

Aus einem zusammenfassenden Bericht „Zur armenischen Frage“ der österreichischen Botschaft Palavicini in Konstantinopel vom 12. September 1915 an den Außenminister in Wien


Die Lage der Armenier in der Türkei gilt als verzweifelt. Es handelt sich tatsächlich kaum mehr um eine Ausweisung von Elementen, die man mit der revolutionären Erhebung in Wan in Zusammenhang bringen will, sondern nur um einen vernichtenden Schritt gegen die Rasse im allgemeinen. In den Provinzen, in Städten wie Ismidt, Erzerum, Charput, Diabekr, Bitlis, Musch, Kaisarieh, Konia und anderen trifft der Verbannungsbefehl Familien, die in einigen Stunden den Ort verlassen müssen und an einen anderen verbannt werden, den sie nicht erreichen können, da sie die erforderlichen Geldmittel nicht so schnell flüssig machen, keine ausreichende Nahrung mitnehmen und unterwegs kein Obdach aufsuchen können.


Copyright © 2014 Dr. Jörg Berlin: www.armenocide.net A Documentation of the Armenian Genocide in World War I. All rights reserved