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Buch

Unterrichtsmaterial über den Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich 1915/16 von Jörg Berlin

Kapitel

13. Türkische und deutsche Helfer und Retter

Dokument 13.07

Hinweise für Lehrkräfte

Der Gouverneur weigerte sich, Deportationsbefehle auszuführen. Gehorchte auch mündlichen Anweisungen nicht. Wurde aus dem Amt entfernt.

Quelle

www.aga-online.org. Verschwiegene Helden.






Die Deportationsbefehle aus Istanbul nicht verstanden.

Aus einem Bericht über Hasan Mazhar Bey, den Gouverneur von Ankara


Gouverneur Hasan Mazhar Bey, der seit dem 18. Juni 1914 das Amt des Provinzstatthalters versah, hat die Haltung, die er während des Genozids zeigte, wie folgt begründet:

"Ich habe so getan, als ob ich die Deportationsbefehle aus Istanbul nicht verstanden hätte. Sie wissen ja, in anderen Provinzen hatte man bereits Deportationen durchgeführt, und ich hatte noch nicht damit begonnen. Atıf Bey [ein Abgesandter des Komitees für Einheit und Fortschritt] kam und teilte mir den Befehl des Innenministers in aller Deutlichkeit mündlich mit. Es hieß, die Armenier sollten während der Deportation ermordet und vernichtet werden. Ich habe erwidert. Ich sagte: „Nein, Atıf Bey! Ich bin ein Gouverneur und kein gewissenloser Räuber (eşkıya). Ich kann es nicht machen. Ich stehe jetzt von diesem Stuhl auf, du kommst und machst es."

Innenminister Talat enthob am 8. Juli 1915 umgehend Hasan Mazhar seines Amtes und ernannte an seiner statt den Delegierten der Ittihat ve Terakki, Atιf Bey, zum kommissarischen Leiter. In seiner kurzen Amtszeit vom 14. Juli bis 3. Oktober 1915 vernichtete dieser Atιf mit bemerkenswerter Grausamkeit die armenische Bevölkerung dieser Provinz.



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