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Buch

Unterrichtsmaterial über den Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich 1915/16 von Jörg Berlin

Kapitel

02. Ausplünderung und Beraubung

Dokument 2.6

Hinweise für Lehrkräfte

Ein Teil der Frauen, Mädchen u. Jungen eines Deportationszuges wird verkauft. Übrige werden ertränkt.

Quelle

Der Alexanian, Jacques, Le ciel était noir sur l’Euphrate, Paris 1988, S. 67.






Sie betasteten und prüften.

Armenier auf dem Markt (ca. Mai 1915)


Vierzehn Tage nach meiner Ankunft kamen etwa tausend deportierte Armenier aus Tcharsandjar in die Stadt. Eine Menge Türken kamen, wie auf einem Markt, um ihr Interesse an dieser menschlichen Ware zu bekunden. Sie betasteten und prüften die Armenier, als ob es sich um Tiere handelte. Und dann wählten sie etwa ein junges Mädchen aus, das eine gute und billige Dienerin abzugeben versprach. Auch mein Herr Ahmad Agha hatte auf dem Sklavenmarkt sein Geschäft gemacht und ein junges Mädchen mit Namen Dzarig und ihren kleinen Bruder Garabed eingekauft. Etwa 200 Frauen, Mädchen und Buben der armenischen Deportierten fanden so einen Abnehmer unter den Türken von Pertag. Die anderen wurden zu den tobenden Wassern des Euphrat gebracht und dort in den Tod gestürzt.


Copyright © 2014 Dr. Jörg Berlin: www.armenocide.net A Documentation of the Armenian Genocide in World War I. All rights reserved