Deutsch |
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Buch |
Unterrichtsmaterial über den Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich 1915/16 von Jörg Berlin |
Kapitel |
05. Aussagen ausländischer Zeitzeugen über einen absichtlich und planvoll durchgeführten Genozid sowie die damit angestrebten Ziele |
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Dokument 5.06 |
Hinweise für Lehrkräfte |
Gezielte Politik, Armenier auszulöschen. Absicht ist, Vernichtung nach außen hin jedoch mit natürlichen Gründen zu erklären und als unbeabsichtigt darzustellen. |
Quelle |
The Treatment of the Armenians in the Ottoman Empire. Documents presented to Viscount Grey of Fallodon. Preface by Viscount Bryce, London 1916 (Erweiterte u. verbesserte Neuauflage Princeton 2000), S. 593. |
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Nach außen hin mit natürlichen Gründen erklären.
Aus einer Nachricht amerikanischer Christen vom 22. Juli 1916
[Deutsche Augenzeugen] berichten sie hätten Tausende deportierter Armenier in Zelten, in Kolonnen auf dem Marsch und in Booten auf Flüssen gesehen, alle in elenden Verhältnissen. Die Regierung lässt nur an wenigen Stellen [Lebensmittel-]Rationen ausgeben. Die sind aber völlig unzureichend. Um etwas gegen ihren Hunger zu tun, sind die Menschen deshalb gezwungen, in dem armen Land um Nahrung zu betteln oder auf den ausgetrockneten Feldern etwas zu suchen. Augenzeugen sahen, dass sie Gras, Kräuter und Heuschrecken aßen. Es gibt auch Berichte, nach denen sie in ihrer Verzweiflung selbst das Fleisch toter Tiere und Menschen nahmen. Infolgedessen sind Hunger und Krankheit häufig die Todesursache, dazu kommt die brutale Behandlung seitens der Behörden. … Auf den Punkt gebracht, gibt es offensichtlich eine gezielte Politik, diese Leute auszulöschen, aber den Anschein des Massakrierens zu vermeiden. Es scheint beschlossen worden zu sein, ihre Vernichtung nach außen hin mit natürlichen Gründen zu erklären.
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