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Buch

Unterrichtsmaterial über den Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich 1915/16 von Jörg Berlin

Kapitel

06. Massaker an den Armeniern in den Jahren 1894-1896, 1909 und an Griechen 1914 vor dem Genozid

Dokument 6.14

Hinweise für Lehrkräfte

Diplomat ist nicht wegen der Ermordung u. Plünderung von Armeniern beunruhigt, sondern wegen des Nichteinschreitens der Behörden.

Quelle

Haus-Hof- und Staatsarchiv, Politisches Archiv, Wien. Zitiert nach: Ohandjanian, Artem, Österreich-Armenien 1872-1936. Faksimilesammlung diplomatischer Aktenstücke, Wien 1995, Bd. VI: 1914-1915, S. 4497.






Das Bedenklichste an diesen Vorgängen.

Aus einem vertraulichen Bericht aus Konstantinopel an das österreichische Außenministerium vom 18. Januar 1915


Aus verschiedenen armenischen Vilajets [Provinzen] sind Meldungen an das Patriarchat eingelangt, wonach der alte Antagonismus zwischen türkischen und armenischen Elementen sich in allerlei Untaten gegen das letztere Luft gemacht habe. Zu großen Massakern ist es nicht gekommen, wohl aber sind an verschiedenen Ortschaften wohlhabende Armenier ermordet und ihre Häuser geplündert worden. Das Bedenklichste an diesen Vorgängen ist, dass die Behörden diesen Untaten mit gekreuzten Armen zugesehen haben. …

Die Türkei ist heute mehr denn je auf ein loyales Verhalten der Armenier angewiesen. Sie stellt diese auf eine harte Probe, wenn sie den Armeniern nicht Schutz vor Angriffen auf ihr Leben und ihr Eigentum gewährt, umso mehr, als die Armenier sich im Kampf zwischen der Türkei und Russland ehrlich auf die Seite der Ersteren gestellt haben.



Copyright © 2014 Dr. Jörg Berlin: www.armenocide.net A Documentation of the Armenian Genocide in World War I. All rights reserved