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Buch | 
Unterrichtsmaterial über den Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich 1915/16 von Jörg Berlin |

Kapitel | 
07. Gebietsverluste des Osmanischen Reiches vor dem I. Weltkrieg |
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Dokument 7.07 |

Hinweise für Lehrkräfte | 
Russland will einheitliches Gebiet aus 6 Provinzen mit armenischer Bevölkerung. Armenier stellen aber nur in zwei dieser Provinzen 50 % der Gesamtbevölkerung. Bezeichnung aller sechs als armenische Provinzen ist unbegründet. |

Quelle | 
Haus-Hof- und Staatsarchiv, Politisches Archiv, Wien. Zitiert nach: Ohandjanian, Artem, Österreich-Armenien 1872-1936. Faksimilesammlung diplomatischer Aktenstücke, Wien 1995, Bd. VI: 1910-1913, S. 4032.
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Verteilung des armenischen Volkes in Kleinasien.
Aus einem Bericht des österreichischen Botschafters in Konstantinopel vom 28. Juni 1913 an den Außenminister in Wien
Wenn man die Verteilung des armenischen Volkes in Kleinasien in Betracht zieht, so muss man in der von Russland aufgestellten Theorie, dass es sich gerade bei der armenischen Frage speziell um die in der Nähe der russischen bzw. persischen Grenzen gelegenen Vilajete [Provinzen] handelt, die Tendenz erblicken, aus diesen Vilajeten ein gesondertes Gebiet zu schaffen.
Die Zahl der Armenier übersteigt überhaupt nicht die Ziffer von 1 600 000 Seelen. Dieses verhältnismäßig kleine Volk lebt beinahe in ganz Kleinasien zerstreut, so dass in keinem Vilajet eine armenische Majorität vorhanden wäre. Bloß in den beiden Vilajeten Van und Bitlis wird das armenische Volk 50 % der Gesamtbevölkerung betragen. … So dass die Bezeichnung dieser sechs Vilajets mit dem Namen „Armenier“ eine ganz willkürliche und unbegründete ist.
Abb. 37: Territoriale Änderungen nach den Balkankriegen 1912/13
Aus: Ackermann, Michael, Atlas zur Geschichte der Türkei und der Türken, Hamburg 1999, S.30.
(Die Gewinne der Balkanstaaten waren zugleich Verluste des Osmanischen Reiches.) |