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Buch | 
Unterrichtsmaterial über den Völkermord an den Armeniern im Osmanischen Reich 1915/16 von Jörg Berlin |

Kapitel | 
06. Massaker an den Armeniern in den Jahren 1894-1896, 1909 und an Griechen 1914 vor dem Genozid |
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Dokument 6.05 |

Hinweise für Lehrkräfte | 
Reisender erhält Bestätigung, dass Massakerwelle zentral angeordnet war u. Geistliche zur Ausrottung der Armenier aufgerufen hatten. |

Quelle | 
Lepsius, Johannes, Armenien und Europa, (5. Aufl.) Berlin 1897, S. 7. |

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Regierung, Mollahs und Armenier 1895
Auf der Reise durch Anatolien [1896] bin ich keinem Mohammedaner begegnet, der nicht in seinem Urteil über die Ereignisse der letzten Monate von der selbstverständlichen Voraussetzung ausging, dass die Niedermetzelung und Ausplünderung des armenischen Volkes von der Regierung angeordnet sei und dem Willen des Sultans entspreche. Die türkische Landbevölkerung sprach überdies ganz offen aus: die Mollahs hätten in den Moscheen gesagt, dass der Sheikh ül Islam, das geistliche Oberhaupt der muhammedanischen Welt, die Ausrottung der Armenier befohlen habe. Da die Behörden, wenigstens in den Städten, von vornherein nur eine begrenzte Frist von mehreren Stunden oder Tagen für die Massacres und die Plünderung freigegeben und dann Einhalt geboten hatten, war der türkischen Bevölkerung bei der ganzen Sache nur das Eine nicht klar, warum man überhaupt noch einen Armenier am Leben gelassen habe.
Abb. 22: Orte von Massakern gegen die Armenier im Osten Kleinasiens 1894/96
Aus: Koutcharian, Gerayer, Der Siedlungsraum der Armenier unter dem Einfluss der historisch-politischen Ereignisse seit dem Berliner Kongress 1878: Eine politisch-geographische Analyse und Dokumentation, Berlin 1989, Karte 2.
Abb. 23: England´s commercial interests
Karikatur auf die Nichteinmischung der britischen Regierung gegen die Massaker 1894/95 wegen ihrer Handelsinteressen.
Aus: Judge Magazine ,1895 (USA) |