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Dabei beobachtete ich genau das Benehmen des Berliner Militärattachés Enver Bey, das mir vorzüglich gefiel. Während die begeisterten Gratulationen ausgewechselt wurden, , einige türkische Generäle auch mich umarmten und der Vizepräsident der Kammer mich coram publico küßte, trat Enver an mich heran und sagte: „Wird Seine Majestät der Kaiser mich wieder in Berlin haben wollen?“ Worauf ich erwiderte, dass ich daran nicht zweifelte. Soviel ich gesehen, hätte er eine rein militärische Rolle gespielt. Ihm sei der schwerste Teil der Expedition gegen die Meuterer, nämlich das 4. Saloniker Jägerbataillon, zuteilgeworden. Dann fügte ich etwas lauter, damit die Umstehenden es hörten, hinzu: „Was sie früher in den mazedonischen Bergen im Geheimen getan, haben Sie jetzt vor aller Welt Augen in Pera getan, nämlich militärische Lorbeeren gepflückt.“ Die Zuhörer waren darüber sichtlich erfreut. Enver zeigt sich überall ruhig und bescheiden.
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So sehen wir, trotz vieler grossen Hindernisse, wohl doch einer besseren Zukunft entgegen, namentlich wenn sich die Ansicht mancher Kenner des Landes bewahrheiten sollte, dass auch die meisten Aufstände im Innern des Landes von den Freunden, vor denen Sultan Abdul Hamid sich nicht zu schützen verstand, angezettelt worden sind. Im Parlament glaubt man, dass ein hoher Palastbeamter und der berüchtigte Said Pascha, Sohn von Kiamil Pascha, vor kurzem im Aufstandsgebiet Adana-Mersina tätig gewesen sind.