Im Laufe eines Gesprächs, welches ich heute mit Großwesir hatte, führte ich folgendes aus: Mir lägen Nachrichten vor, nach welchen Pforte sich wegen Überlassung von Zivilreformern nicht nur an England, sondern auch an andere Mächte, zum Beispiel Belgien, gewandt habe. Wir seien bisher offiziell nicht angegangen worden. Nun habe aber gerade die deutsche Arbeit die Türkei mit wichtigen Wirtschaftsadern durchzogen. Das deutsche Volk werde es nicht verstehen, wenn unsere Tätigkeit ausschliesslich unter nichtdeutsche fremde Kontrolle gestellt werde. Namentlich gelte dies für Cilicien, wo der Brennpunkt unserer Tätigkeit liege, in zweiter Linie auch für Gebiete, welche anderer Reformzone zugeteilt seien, z. B. für Diarbeker und Aleppo. Said Halim erwiderte, er wisse, dass ich ähnliche Bedenken schon Mahmud Schewket gegenüber geltend gemacht habe. Er sei durchaus geneigt, unserem Standpunkt Rechnung zu tragen, und werde die Verteilung der fremden Reformer nur im Einverständnis mit mir vornehmen. Vorläufig werde er nur die verschiedenen Regierungen um Überlassung von Reformern bitten, ohne deren hiesige Verwendung zu präzisieren. Solche Verhandlungen nähmen erfahrungsgemäß längere Zeit in Anspruch. Die Verteilung könne erst nach Friedensschluss vorgenommen werden.