1.) Wir bitten, von dem Auszug aus den deutschen Konsularberichten, der vor einiger Zeit den Armenierfreunden in der Schweiz durch die Kaiserliche Botschaft in Bern übermittelt wurde, auch uns eine Abschrift zukommen zu lassen.
2.) Wir bitten, auch fernerhin und womöglich in regelmäßigen Abständen, uns aus den Konsularberichten das für unsere Zwecke Wichtige vertraulich zugänglich zu machen.
3.) In der Anlage erlaube ich mir die Übersetzung eines Artikels aus dem russisch-armenischen Blatt Arew vom 21. und 25. August 1916 sowie eine Karte zu unterbreiten, die die Lage der Deportationslager erkennen läßt. Nach dem Artikel, den in diesen Ausführungen zu bezweifeln kein Grund vorliegt, ist das Elend am größten in den Lagern der nörlichen Zone. Zu mehreren von ihnen fehlt auch uns bisher jede Beziehung, wie wir auch über die Zustände in ihnen keine Kenntnis haben. Wir bitten daher insbesonders, uns mitzuteilen, was über diese Lager bez. über die Verhältnisse der deportierten Armenier in jenen Bezirken, die zuständigen Konsuln berichtet haben. Sollten ausreichende Berichte nicht vorliegen, so bitten wir ergebenst Berichterstattung zu veranlassen. Vielleicht dürfen wir in letzterem Fall die für uns besonders wichtigen Gesichtspunkte in einem kurzen Fragebogen einreichen.
Ich versichere ausdrücklich, daß wir solche Informationen mit gewissenhafter Vertraulichkeit behandeln werden, wie wir ja auch uns selbst bezüglich unsrer Liebestätigkeit vor der deutschen Öffentlichkeit und besonders dem Auslande gegenüber, um nicht z.Zt. gangbare Wege der Hülfe zu gefährden, Zurückhaltung auferlegen. Uns leitet lediglich der Wunsch, in der Stille so wirksam wie möglich Hülfe bringen zu können.
Gehorsamst